Erntebericht

Erntebericht

2023

1        Erntesituation 2023
2        Weizen
          2.1     Werte B-Qualität
          2.2     Werte A-Qualität
          2.3     Mehlanalytik im Vergleich zum Vorjahr
          2.4     Verarbeitungsempfehlung Weizenmehle

3        Roggen
          3.1     Werte
          3.2     Verarbeitungsempfehlung Roggenmehle

1    Erntesituation 2023


Der Herbst 2022 brachte nach einem trockenen und heißen Sommer zunächst flächendeckenden ergiebigen Regen und beendete die starke Trockenheit. Mit dem drittwärmsten Herbst seit Aufzeichnungsbeginn kehrten dann aber im Oktober und November teils ungewöhnliche Wärme und trockene Witterung zurück, wobei gerade in der Nordosthälfte der Oberboden im Oktober nochmal austrocknete. Dem folgten ein insgesamt sehr milder Winter und ein regenreicher Frühling mit trockenem Ende. Zum Sommer 2023 wurde es zunächst sehr trocken, danach aber zeitweise regnerisch. Im August setzte sich zunächst die unbeständige Witterung mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und flächendeckenden, teils auch intensiven Niederschlägen fort. Die Erntearbeiten pausierten größtenteils, die Getreidebestände gingen witterungsbedingt zum Teil ins Lager und benötigten daher mehr Zeit zum Abtrocknen, was sich in einer stärkeren Enzymaktivität widerspiegelt. Das letzte Drittel des Augustes zeigte sommerlich warme Witterung, wobei zeit- und gebietsweise teils heftige Schauer und Gewitter niedergingen. Hierdurch zeigt sich auch ein heterogenes Bild bei den Qualitäten.


Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft haben sich die Weizenerträge auf Grund der Verringerung der Anbauflächen (-2,7%) und dem geringeren Hektarertrag (-3,4% zum Vorjahr), gegenüber dem Vorjahr reduziert (mit ca. 20,8 Millionen Tonnen und somit -6,0% zum Vorjahr).


Durch die gestiegene Anbaufläche beim Roggen sind die Erntemengen stabil und liegen bei ca. 3,1 Millionen Tonnen.


Für das von uns primär regional bezogene Getreide zeigen sich die Eigenschaften und Werte, welche folgend zusammengefasst sind.


2     Weizen
Die Proteingehalte sind über Vorjahresniveau, jedoch mit etwas geringer ausfallenden Kleberwerten, wobei der Kleber eine gute und gegenüber dem Vorjahr eine etwas strammere Qualität aufweist. Die Partien weisen eine bedeutend höhere Enzymaktivität auf. Die Zugabe von enzymatischen Backmitteln sollte somit reduziert werden.


2.1  Werte B-Qualität


Ernte 2023 Ernte 2022
Protein etwas höher Ø 12,3 % i.Tr. Ø 12,0 % i.Tr.
Feuchtkleber niedriger Ø 24,5% Ø 28,2 %
Fallzahl niedriger Ø 280 sec. Ø 340 sec.

2.2  Werte A-Qualität

Ernte 2023 Ernte 2022
Protein etwas höher Ø 13,3 % i.Tr. Ø 12,8 % i.Tr.
Feuchtkleber niedriger Ø 29,1 % Ø 31,5 %
Fallzahl niedriger Ø 284 sec. Ø 355 sec.


2.3    Mehlanalytik im Vergleich zum Vorjahr

Die Wasseraufnahme wird in diesem Jahr etwas geringer ausfallen.
Bei leicht geringeren Kleberwerten fallen die Proteinwerte jedoch etwas höher aus. Die Fallzahlen liegen deutlich mit ca. 60-70 Sekunden unter dem Mittel des Vorjahres.

 

2.4    Verarbeitungsempfehlung Weizenmehle:


·         Teigausbeute etwas reduzieren

 

·         Knetung beibehalten

          Die Teige können, wie gewohnt, langsam geknetet und anschließend schnell geknetet werden. Empfehlung ist ca. 1/3 zu 2/3
          und eine Dehnprobe des Teiges.

 

·         Teigtemperaturen

          Teigtemperaturen von 22°C – 24°C sind empfehlenswert kann aber auch kühler gefahren werden

 

·         Teige kürzer ruhen lassen


3       Roggen

Die Enzymaktivität liegt im Vergleich zur letztjährigen Roggenernte auf einem weitaus höheren Niveau. Die Fallzahlen liegen deutlich mit ca. 110 Sekunden unter dem Mittel des Vorjahres. Auch die Wasseraufnahme hat sich leicht verringert und die Kornausbildung ist kleiner als im letzten Jahr, was geringfügige Auswirkungen auf die Optik der gröberen Schrote haben kann.


3.1   Werte

Ernte 2023 Ernte 2022
Fallzahl 143 - 259 sec. 294 397 sec.
Amylogramm 600 - 1000 AE 800 - 1400 AE
Temperatur 64,5 - 72,0 68,5 -76,0


3.2   Verarbeitungsempfehlung Roggenmehle:

•      Dunklere Roggenmehltypen möglich
•      Teigausbeuten leicht reduzieren
•      Teigruhezeiten beibehalten bis leicht reduzieren
•      Teigtemperaturen beibehalten bis leicht reduzieren

 

Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen unter der Tel. – Nr. 05308 /9300 -0 jederzeit zur Verfügung.

 

Weiterhin viel Erfolg wünscht Ihnen Ihre Flechtorfer Mühle!


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